Sicher kennen Sie folgende Situation: Sie hatten ein tolles Meeting und strotzen nur so vor Ideen und Enthusiasmus. Die Zukunft ist golden und auf Erfolg programmiert. Sie haben Ideen und Visionen entwickelt, Pläne geschmiedet und alles strahlt im gleißenden Licht der frohen Erwartung.
In einigen Wochen oder Monaten setzt man sich wieder zusammen – und genau gar nichts ist bisher passiert. Null Millimeter Fortschritt. Auf unerklärliche Weise ist Ihnen das alles wieder durch die Finger gerieselt und über die Tischkante gefallen. Kennen Sie das?
Das andere Extrem ist die immer wiederkehrende, sehr beliebte Phrase „Wir müssten mal ...“, die sich dann nur zu gern wieder im Tagesgeschäft auflöst.
Vermutlich kennt das jeder von uns.
Warum der digitale Wandel eine viel größere Herausforderung ist, als es auf den ersten Blick scheint
Das Tückische an der Digitalisierung ist, dass sie unglaublich vielschichtig, in unser gesamtes Leben verflochten und in gewisser Weise auch subtil ist. Sie betrifft nahezu alle Dinge und Prozesse, auch im Marketing.
Es gibt sehr viele denkbare Wege und Möglichkeiten. Viele Methoden oder Tools, die man benutzt, sind noch recht neu oder zumindest in den meisten Unternehmen noch weitgehend unbekannt. Die wenigsten Firmen führen allerdings etwas ein, das sie nicht wirklich kennen bzw. kaum verstehen. Das alles sorgt für Unsicherheit.
Aktuell erleben wir es sehr häufig, dass Unternehmen auf uns zukommen, die einerseits sehen und verstehen, dass sie Dinge verändern müssen. Das ist zum Teil wirklich vorausschauend, zum Teil aber auch einfach nur Angst oder gar nackte Panik, dass einem „die Felle davonschwimmen“. Man spürt einfach, dass langsam ein anderer Wind weht und dieser stetig stärker bläst.
Hilfe! Lauter Bäume, kein Wald, dafür hypnotische Umsetzungsstarre
Andererseits wissen die meisten Unternehmen überhaupt nicht, was zu tun ist oder wer intern und extern welche Dinge übernehmen kann. Der digitale Wandel ist dynamisch und lässt sich verdammt schwer in Schubladen stecken. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wenn man eine neue Website braucht, dann weiß man, dass man zu einer Werbe- oder Internetagentur geht. Aber wer unterstützt einen im digitalen Marketing-Wandel? Es gibt viele potenzielle Einzelbaustellen – und jede davon wirft Fragen auf. Wenn man sich zu jeder schlau machen will, vergehen schnell Monate oder ein ganzes Jahr.
Leider bleiben viele mit diesen Fragen und Unsicherheiten in einer Art „Umsetzungsstarre“ hängen. Es kommt durchaus vor, dass gewissermaßen Alibi-Aktionismus betrieben wird: Meetings, Präsentationen, Sondierung von Informationen, Debatten in endlosen Runden. Alles mit dem Ziel, den vermeintlich perfekten Masterplan zu schaffen und ja keine Fehler zu begehen. Die gehören im digitalen Wandel aber zwangsläufig dazu. Zum Teil kommt man hier nur mit „Versuch und Irrtum“ weiter.
Warum der „Speed of Implementation“ so wichtig ist
Hauptsache es wird umtriebig irgendwas geplant, ohne das Geringste davon umzusetzen. So vergeht oft die Zeit. „Speed of Implementation“ ist viel wichtiger. Es wird vergessen, wie entscheidend es ist, durch praktische Erfahrungen zu lernen, zu verbessern und immer weiter zu optimieren. Anders wird es nicht gehen, wenn man Neuland betritt.
Das ist für viele einfach ungewohnt. Digitales Marketing ist kein „Event“ wie die einmalige Durchführung eines Webprojekts, sondern es ist ein Prozess. Ein fortlaufender Prozess. Marketing und Vertrieb verschmelzen teilweise durch digitale Veränderungen und Möglichkeiten. Und daher ist es müßig zu glauben, dass man „alles“ vorbereiten kann, um es anschließend einmal perfekt umzusetzen.
Kleine Unternehmen haben Vorteile in der Umsetzung
Kleine Firmen oder Kleinstunternehmer haben es hier viel leichter, da es kaum bis keine Hierarchieebenen gibt. Je kompakter im Unternehmen Entscheidungskompetenzen gebündelt sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass schnell Dinge umgesetzt werden. In kleinen Unternehmen kann schneller und direkter reportet, bewertet und entschieden werden. Der Fluss von Informationen und Wissen ist einfach zügiger. Und ganz oft ist die Chefin oder der Chef involviert oder nimmt gar das Heft selbst in die Hand mit einem kleinen Team enger Vertrauter. Dann sind die Chancen sehr gut, dass Dinge wirklich bewegt werden.
Da Marketing im digitalen Wandel zunehmend auch den Vertrieb und die IT berührt, wird es mit wachsender Betriebsgröße schwieriger, alle unter einen Hut zu bringen.
Wie Sie es schaffen, nicht an dieser Hürde hängenzubleiben
Ein erster Schritt ist zunächst immer, zu reflektieren und das Bewusstsein zu schaffen, dass Umsetzung eine echte Herausforderung ist.
Ohne weitere Planung und Strategieentwicklung geht es nicht. Viel wichtiger als eine fertige Strategie zu haben, ist es aber anzufangen und ins Handeln zu kommen. Das klingt so einfach, allerdings erleben wir in der Praxis immer wieder, dass in Wirklichkeit nicht zielgerichtet gehandelt, sondern unter dem Strich Alibi-Aktionismus betrieben wird.
Okay, aber was ist nun der Unterschied zwischen Umsetzung und Aktionismus? Wie können Sie sicherstellen, dass Sie wirklich vorankommen und umsetzen, anstatt einfach beschäftigt zu sein? Das wird Ihnen viel leichter gelingen, wenn Sie sich an den folgenden Punkten orientieren:
- Nehmen Sie sich am besten jetzt sofort Zeit für einen ersten Schritt bzw. legen Sie einen Termin fest
- Definieren Sie mit der SMART-Formel unbedingt konkrete, messbare Ziele
- Fertigen Sie eine Mindmap an. Integrieren Sie hier wichtige Themen wie:
- Was ist die Story und die Mission unserer Marke?
- Wie bekommen wir mehr Sichtbarkeit und mehr Traffic?
- Mit welchem Content können wir einen Mehrwert für unsere Zielgruppe schaffen und dadurch die Aufmerksamkeit und Branding verbessern?
- Welche Conversions wollen wir erzielen und wie können wir möglichst viele davon erzielen?
- Wie können wir Funnel-Prozesse für Leads und Kunden schaffen, um die Kundengewinnung und
-bindung zu verbessern? - Wie können wir unser Marketing und unseren Vertrieb stärker automatisieren und systematisieren, um skalierbarer zu werden?
- Legen Sie bei allen Meetings oder Planungen immer einen konkreten nächsten Schritt mit Datum und Verantwortlichkeit fest.
- Nehmen Sie eine Priorisierung vor. Welche Resultate können Sie schnell erzielen? Welche sind eher mittel- bis langfristig realisierbar?
- Wenn Sie Bedenken haben, ob Sie alleine vorankommen oder Ihnen Know-how fehlt, holen Sie sich beratende und umsetzende Unterstützung. Im Idealfall jemanden, der diese Themen aus einer Hand anbieten kann.